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Posterlounge

Posterlounge

Leipzig
Die Geschäftsführenden von Posterlounge
Wand-Deko made in Sachsen. Hier werden Leinwände für den Versand zum Kunden vorbereitet.

Noch schöner wohnen

Bunt statt weiß! – Bereits seit 2003 sorgt das sächsische Online-Portal Posterlounge mit stilvollen Kunstdrucken für mehr Farbe und Gemütlichkeit an Zimmerwänden. Mit wenigen Klicks können sich kunstinteressierte Kunden hier Poster, Leinwände, Holzbilder und mehr in verschiedenen Größen aussuchen, die perfekt zu ihren individuellen Einrichtungsvorlieben passen.

Maler, Illustratoren und Fotografen aus aller Welt sorgen dabei regelmäßig für neue interessante Motive. Inzwischen ist das Familienunternehmen mit 30 Angestellten und Produktionsanlagen sowie Büros auf über 3.000 Quadratmetern hierzulande Marktführer auf dem Gebiet der on-demand-Produktion und erfreut sich auch bei unseren europäischen Nachbarn zunehmender Beliebtheit. Anlässlich des 15. Firmenjubiläums durften wir gemeinsam mit den Gründern Mandy Reinmuth, Falk Teßmer und Florian Teßmer einen ganz persönlichen Blick hinter die Kulissen werfen.

Anders als noch vor wenigen Jahren gibt es heute bereits verschiedene Firmen, die im Internet Kunstdrucke anbieten. Warum holen sich viele Kunden ihre Wand-Deko trotzdem am liebsten bei Posterlounge?

Florian: Der ganz große Unterschied ist, dass alle Motive, die in unseren Shop gelangen, händisch geprüft werden. Wir haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch an unsere Künstler. Zudem produzieren wir im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten inhouse und on-demand.

Wie seid ihr 2003 auf die Idee gekommen, Posterlounge zu gründen?

Mandy: Wir haben damals Bilder für Schaufenster gemalt, die großes Kundeninteresse auf sich zogen und die wir wenig später auch als Poster verkaufen konnten. Florian hat dann den ersten Online-Shop für unsere selbst gestalteten Bilder programmiert. Es kamen dann immer mehr Künstler und Motive dazu.

Damals sah der Markt wahrscheinlich auch noch ganz anders aus?

Mandy: Definitiv. Es gab zwar ein paar Global Player im Poster-Bereich. Aber wir hatten uns auf Illustrationskunst spezialisiert und die hatten diese Firmen nicht im Sortiment.

Inzwischen gibt es Posterlounge auch in anderen europäischen Ländern. Weil die Deko-Vorlieben unterschiedlich sind, werden auch die Flyer verschieden gestaltet.

Bei der Gründung 2003 wart Ihr selbst noch Studenten. Woher habt Ihr die Kraft genommen, neben Vorlesungen, Seminaren und Hausarbeiten Euer eigenes Unternehmen aufzubauen?

Falk: Wir mussten uns viele Jahre die Nächte um die Ohren schlagen und auf einiges verzichten. Trotz einiger Hindernisse hat uns die Arbeit immer Spaß gemacht. Das Wachstum war da, auch wenn es zunächst überschaubar war. Es gab stetig Lob von unseren Künstlern und Kunden. Unsere Familien haben uns vom ersten Tag an unterstützt. Das alles hat uns darin bestärkt, den Weg weiterzugehen, auch wenn er nicht immer einfach war.

Ihr habt euch ganz bewusst entschieden, keine Investoren mit ins Boot zu holen.

Florian: Ja, unser Ziel war es von Anfang an, ein Familienunternehmen aufzubauen. Wir wollten unser eigener Herr sein und unsere Entscheidungen selbst treffen. 2009 zogen wir dann in unsere ersten eigenen Büro- und Produktionsräume und stellten unseren ersten Mitarbeiter ein. Ab da trug sich das Unternehmen durch die Umsätze selbst.

Schon von jeher ist Leipzig für seine lebendige Kunst- und Kulturszene bekannt. Habt Ihr bei Posterlounge auch einige zeitgenössische Leipziger Künstler unter Vertrag?

Mandy: Es gibt ein paar wenige Künstler aus Leipzig bei Posterlounge, darunter Illustratoren und Fotografen. Darüber hinaus haben wir aber vor allem internationale Künstler im Sortiment, die uns häufig auch von selbst finden.

Das Sortiment von Posterlounge wird ständig überprüft, bereinigt und erweitert. Jeder Künstler durchläuft ein Bewerbungsverfahren.
Neben ihrer täglichen Arbeit als Verlagsleiterin ist Mandy Reinmuth auch selbst als Künstlerin tätig.

Können die Künstler von dem Verkauf ihrer Bilder über Posterlounge leben?

Mandy: Das ist unterschiedlich. Es gibt durchaus Künstler, die davon leben können. Teils sogar nur von einigen wenigen Motiven. Aktuell haben wir eine Illustratorin, die über den Verkauf eines ihrer Motive, das bei Posterlounge aktuell der Topseller ist, schon fast ihren Unterhalt finanzieren kann. Darüber hinaus gibt es verschiedene Fotografen, die durch die Menge ihrer Bilder auch sehr gut verdienen. Für die meisten anderen ist der Verkauf auf Posterlounge ein zweites oder drittes Standbein. Viele sind Hobbykünstler zwischen Anfang 20 und Mitte 60.

 

Einige Künstler können von ihren Verkäufen über Posterlounge sogar leben. Dieses Motiv gehört zu den aktuellen Top Sellern.

Welche Motive sind aktuell besonders gefragt? Wohin geht der Trend?

Mandy: Das ist aktuell das Minimalistische, Typografische und auch Nordisch-Skandinavische. Ich denke aber, dass dieser Trend aus den letzten zwei Jahren nicht mehr ganz so lange anhalten wird. Vermutlich wird es wieder bunter. Aber die Naturtöne bleiben.

Früher haben Florian, Mandy und Falk alle Arbeitsschritte selbst erledigt. Heute erhalten sie Unterstützung durch ihre 30 Mitarbeiter.

In den letzten 15 Jahren standen bei Euch aufgrund des Firmenwachstums immer wieder Umzüge an. Trotzdem seid Ihr Leipzig treu geblieben. Was spricht aus Eurer Sicht für den Standort?

Falk: Ja, wir sind in Leipzig aufgewachsen und haben hier auch privat unser Glück gefunden. Außerdem standen hier Gewerbeflächen damals wie heute noch ausreichend zur Verfügung, sodass wir uns hier stetig weiterentwickeln konnten.

Florian: Leipzig ist sehr bunt und vielfältig und das spiegelt sich in unserer Belegschaft wider. Wir haben viele Muttersprachler aus anderen Ländern, in denen wir unser Portal auch betreiben, mit an Bord.

Mandy: Man merkt schon: Die Leute kommen gerne her und bleiben auch. Es sind teilweise Angestellte für uns aus ihren Ländern hergezogen. Das spricht auf jeden Fall für Leipzig und seine Lebensqualität, aber sicher ebenso für unser Unternehmen.

Welchen Ratschlag würdet Ihr anderen jungen Unternehmern geben, die sich gerade noch in der Aufbauphase ihrer Firma befinden?

Falk: Als wir unsere Firma in Leipzig 2003 gegründet haben, gab es weit weniger Austauschmöglichkeiten. Die Startupszene war lange noch nicht so gut vernetzt wie heute. Trotz alldem haben wir es geschafft. Gerade vor diesem Hintergrund würden wir anderen Gründern unbedingt empfehlen, an ihren Ideen festzuhalten – aber auch die Chancen und Unterstützungsmaßnahmen zu nutzen, die es heute in Sachsen gibt.

https://www.posterlounge.de/

Fotos: Anne Schwerin

Minimalistische Motive und florale Muster gehören zu den aktuellen Trends.

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